Bronzeplastik "2 Verliebte" (47 cm hoch) von France und Hugues Siptrott Limitierte und numerierte Auflage mit gesamt 12 Exemplaren
Keine andere Arbeit im Bereich der klassischen Skulptur von heute steht mehr im Einklang mit unserer postmodernen Mythologie: Eine Verflechtung von Kräften, eine Synergie zwischen dem deutschen Barock, dem italienischen Manierismus sowie der modernen und zeitgenössischen Identität der Künstler selbst.
Geformt aus Ton und anschließend in Bronze gegossen schöpfen diese heftig in die Zukunft strebenden Wesen ihre Inspiration, wie es heißt aus alten Stämmen Amerikas, den Algonkinen. Geleichzeitig menschlich und göttlich scheinen sie jedoch geradewegs aus unserer zeitgenössischen Vorstellung zu stammen und befinden sich an der Nahtstelle unserer heutigen Welt bei den Helden der griechischen und römischen Mythologie. Mit einer Neigung zur Androgynie. Die Bewegung ist starr, in ihrer Kraft blockiert, stets im Ungleichgewicht, als wäre die Zeit stehengeblieben. Wie ein Appell. Ihre zweite Haut - die Kleider - verrät Ungewißheit und Angst: eine Einschränkung ihrer Freiheit, die gleichzeitig ihre expressionistische Lyrik unterstreicht.
Leidende Menschlichkeit und doch willensstark, deshalb fühlen wir uns ihnen so nah. Die Werke der Siptrotts, ob aus Ton oder bereits in Bronze gegossen, sind bemalt, und diese Eigenschaft ist es, die an die alte Tradition der mehrfarbigen Skulpturen etruskischer, griechischer, römischer und gar mittelalterlicher Bildhauerkunst anknüpft. Diese Figuren stellen gleichzeitig dar, was wir sind und was wir sein wollen: Genau drin besteht die exemplarische Allgemeingültigkeit eines Werks, das eine den meisten verständliche Sprache spricht, und doch anspruchsvoll und äußert eigenwillig ist. Und bereits der Ewigkeit angehört.
Catherine Terzieff |
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